Anansi und die Bananen (Jamaika)

 

 

Es war Markttag, aber Anansi hatte kein Geld und nichts, was er auf dem Markt verkaufen konnte. Wie konnte er für seine Frau Crooky, seine drei Kinder und sich selber etwas zu essen besorgen?


„Ich werde sehen, dass ich Arbeit finde, um Essen zu kaufen“, entschied Anansi.


Anansi lief bis mittags umher, aber er fand nichts. Deshalb legte er sich in den Schatten eines großen Mangobaumes, um ein wenig zu schlafen. Als es abends kühl wurde, ging er nach Hause.


Er fühlte sich schlecht, weil er mit leeren Händen nach Hause kam. Gerade als er überlegte, was er noch tun könnte, stand er seinem alten Freund Rat gegenüber, der mit einer großen Staude Bananen auf dem Kopf auf dem Heimweg war.


„Wie geht es dir, mein Freund Rat? Ich habe dich lange nicht gesehen“, sagte Anansi.

 


„Oh, ich komme so hin... aber wie steht's mit dir und Deiner Familie?“ antwortete Rat.

 

Anansi hatte Tränen in den Augen, als er sagte: „Ach, Bruder Rat, ich bin gestern und heute den ganzen Tag herumgelaufen und habe kein Essen gefunden, das ich nach Hause bringen könnte. Die Kinder werden nur Wasser zum Abendbrot haben.“


„Das tut mir leid. Ich weiß, wie ich mich fühlen würde, wenn ich ohne Essen zu meiner Familie käme“, sagte Rat.

 

Anansi sah auf Rats Bananen und sagte: „Mein Freund, was hast du für eine schöne Bananenstaude! Wo hast du die her in diesen schweren Zeiten?“

 

„Das ist alles, was auf dem Feld übriggeblieben ist, Anansi. Diese Staude muss reichen, bis die Erbsen reif sind.“


„Aber die werden bald reif sein“, sagte Anansi. „Kannst du mir nicht eine oder zwei Bananen geben? Meine Kinder haben sonst nichts zu essen.“


Rat zählte alle Bananen sehr sorgfältig und brach schließlich vier der kleinsten für Anansi ab.


„Ich danke dir, ich danke dir, Freund Rat“, sagte Anansi, „aber wir sind fünf in unserer Familie und du hast mir nur vier Bananen gegeben.“ Rat antwortete nicht. Er nahm die schwere Bananenstaude wieder auf den Kopf und ging langsam nach Hause.


Anansi machte sich auf den Weg. Zu Hause rösteten Crooky und er die vier Bananen. Anansi gab jedem Kind eine, die größte aber war für seine Frau bestimmt. Dann setzte er sich mit traurigem Gesichtsausdruck nieder, ohne etwas zu essen zu haben.


„Hast du keinen Hunger, Papa?“

 

„Doch, mein Kind, ich habe Hunger, aber es ist besser, dass ich hungrig bin, wenn ihr nur alle etwas in den Magen bekommt. “„Nein, Papa!“ riefen die Kinder. „Du musst die Hälfte von uns bekommen.“ So teilten sie alle ihre Bananen und gaben Anansi die Hälfte. Zu guter Letzt bekam Anansi mehr als alle anderen.

 

Fotografia: Dennis Skley, Es war einmal 42/52, Flickr.com.


O autorach

Opublikowano: 23.12.2015

Bartosz Narożny
Redaktor naczelny


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